Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân
Antirassistische Gedenkveranstaltung für Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân

Vor 45 Jahren flohen der damals 22-jährige Nguyễn Ngọc Châu und der 18-jährige Đỗ Anh Lân aus
Vietnam. Sie waren zwei von über 1,6 Millionen, die damals auf die gefährliche Flucht über das Meer gingen.
Weltweite Solidarität ermöglichte eine Seenotrettung der vielen „Boat People“, zahlreiche von ihnen an Bord der Cap Anamur und später dank einer Seebrücke bis nach Hamburg.
Hier fanden Menschen wie Châu und Lân im Jahr 1980 zunächst eine
sichere Zuflucht. Doch Debatten und politische Mobilisierung gegen Flucht und Migration führten am
22. August 1980 zu einem rassistischen und rechtsterroristischen Anschlag auf die Geflüchtetenunterkunft Halskestraße 72. Châu und Lân wurden in dieser Nacht zu den ersten bekannten Opfern des Rechtsterrorismus in Westdeutschland.
Jahr für Jahr gedenken in Hamburg Menschen aus Vietnam all jenen, welche die Flucht aus Vietnam nicht überlebt haben. In diesem Jahr erinnern wir erstmals gemeinsam an die auf der Flucht verstorbenen wie auch an Châu und Lân, die nach ihrer Flucht zu Opfern eines rassistischen Mordes wurden.
Um 11 Uhr laden wir zu einem gemeinsamen Gedenken auf dem Friedhof Öjendorf ein. Hier wollen wir in einer Zeremonie allen Boat People gedenken. Wir versammeln uns zunächst am Gedenkort der Boat People im Nordring des Friedhofs. Danach gehen wir gemeinsam zum Gedenkstein für Châu und Lân an ihrer letzten Ruhestätte.
Um 14 Uhr versammeln wir uns in der Châu-und-Lân-Straße in Billbrook und werden hier am Ort des Brandanschlages erneut ein gemeinsames Zeichen gegen Rassismus setzen.