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Auf einer Wellenlänge. Der Mufti von Jerusalem, die NSDAP und eine Rundfunkstation in Königs Wusterhausen

Zeit & Ort

23.11.25
19:00 – 22:00
Hinterconti
Balduinstr. 24
Hamburg

Lesung & Ausstellung mit Olaf Kistenmacher & Michaela Melián

Auf einer Wellenlänge. Der Mufti von Jerusalem, die NSDAP und eine Rundfunkstation in Königs Wusterhausen

Lesung & Ausstellung mit Olaf Kistenmacher & Michaela Melián

Sonntag, 23.11.2025
Im Hinterconti, Balduinstr. 24, Hamburg (S „Reeperbahn“)
Einlass 19 Uhr
Lesung 20 Uhr

Das Radio war ein zentrales Medium national­sozialistischer Propagandapolitik. Per moderner Kurzwellentechnik beschallte die NSDAP noch den hintersten Winkel des Deutschen Reiches. Wenig bekannt ist, dass es während des Zweiten Weltkriegs bei Königs Wuster­hausen einen arabischsprachigen Sender gab. Regelmäßiger Sprecher war der ehemalige Mufti von Jerusalem, Mohammed Amīn al-Husseinī, der seit 1941 Asyl in Deutschland genoss. Er übermittelte den eliminatorischen Judenhass der Nazis per Rundfunk in den Nahen Osten, baute auf dem Balkan eine SS-Einheit auf und sagte bei einem Treffen mit Hitler, die Deutschen und er hätten »die gleichen drei Gegner«: »die Engländer, die Juden und die Bolschewisten.« Heutzutage ist der Einfluss al-Husseinīs auf die national­sozia­listische Politik und auf die arabischen Gesellschaften um­stritten. Die unleugbare Zusammenarbeit des Muftis mit dem Nazi-Staat, ihre Vorgeschichte und ihre Auswirkungen rekon­struiert dieser Text.

Olaf Kistenmacher ist Publizist, Historiker und Philosoph. Zuletzt erschien die Monografie »›Gegen den Geist des Sozialismus‹. Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik« (ça ira).

Michaela Melián ist Künstlerin und Musikerin. Sie ist Mitgründerin der Band F.S.K. und war bis 2023 Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.

Die Publikation „Auf einer Wellenlänge“ ist im Maro Verlag (Berlin) erschienen.

Die Veranstaltung findet als Kooperation von Bagrut e.V. mit dem Hinterconti statt, und wird freundlich gefördert durch die Kulturbehörde der Stadt Hamburg und die Monom Stiftung. Stiftung für Veränderung (Leipzig).

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