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Negativer Nachmittag: Kritik durch Darstellung

Materialismus« in der bildenden Kunst und der Gesellschaftskritik des 19. Jahrhunderts. Mit Olaf Kistenmacher

Als »schreckliche Kinder des Materialismus« wurden Gustave Courbet und andere Malerinnen und Maler, die 1855 in Paris ihre Gemälde in der Ausstellung Le Réalisme zeigten, von konservativen Kunstkritikern
beschimpft. In der Studie Art and Photography behauptet der Kunsthistoriker Aaron Scharf über 100 Jahre später, die Etablierung der Fotografie habe im 19. Jahrhundert zu einem »Triumph des Materialismus« in der bildenden Kunst geführt. Das wirft mehrere Fragen auf: Was bedeutete zu jener Zeit der Begriff Materialismus in der Kunstkritik? Wie hängt er zusammen mit den zur gleichen Zeit aufkommenden Forderungen nach »Materialgerechtigkeit« oder »truth to material« in der Kunst? Beeinflussten diese Diskussionen die Definitionsversuche des Begriffs Materialismus in den entstehenden Gesellschaftswissenschaften vor und nach Karl Marx? In welchem Sinn waren die grafischen Künste oder ein Teil von ihnen Mitte des 19. Jahrhunderts materialistisch?

Olaf Kistenmacher: Kritik des Alltagslebens. Die marxistische Seite des
französischen Autors Georges Perec in Die Dinge, Jungle World 35, 2016,
https://jungle.world/artikel/2016/35/kritik-des-alltagslebens.

Olaf Kistenmacher: »Nazis and rich Jews … as united«. Bertolt Brechts
Theaterstück Die Rundköpfe und die Spitzköpfe und die
parteikommunistische Deutung des Judenhasses, in: Nike Bätzner/Christina
Brinkmann (Hg.): Antisemitismus und Kunst vor 1933, München 2025, S.
72–81. https://www.deutscherkunstverlag.de/de/books/9783422803343

Mit Kaffee und Keksen um 16 Uhr in der HSB.

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